Einkauftüten „überleben“ in unseren Meeren zehn bis zwanzig Jahre. Während dieser Zeit werden sie an Stränden angespült, von Tieren gefressen oder bilden einfach nur riesige Müllteppiche. Die entstehenden Reststoffe werden von Lebewesen aufgenommen, überdauern so in den Nahrungsnetzen unserer Ökosysteme über Jahrzehnte und belasten schließlich auch unsere Gesundheit.

 

Die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock hat aus diesem Grund im vergangen Jahr die Aktion „Plastikfrei – Wir sind dabei!“ ins Leben gerufen. Bürgerinnen und Bürger erhielten im Tausch gegen 15 Plastiktüten einen Jutebeutel. Auch an den Grundschulen wurde fleißig gesammelt und getauscht.

 

Jetzt haben die Tüten eine sinnvolle Aufwertung erfahren. Das Gymnasium Schloß Holte-Stukenbrock hat sich der Sache angenommen. Die Kunst- und Deutschlehrerin Kristin Deters verkehrte das Motto ihres Kurses „Darstellen und Gestalten“ und führte die Plastiktüten – ganz im Sinne des sogenannten Upcycling – zunächst einem neuem Verwendungszweck zu. Für das anstehende Theaterstück „Traum und Wirklichkeit“ wurden alptraumhafte Kleider und Masken gestaltet, welche an die Pestärzte des Mittelalters erinnern sollen. Von der Gesundheitsgefahr zum Todesboten – wenn das nicht eine angemessene und aussagekräftige Weiterverwendung der Plastiktüten durch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums ist! (WIN)